Feilen im Skiservice – Überblick & Einsatzbereiche
Wer seine Ski optimal präparieren möchte, kommt am Thema Ski feilen nicht vorbei. Scharfe, saubere Kanten entscheiden über Grip, Fahrspaß und Sicherheit auf der Piste. Doch welche Feile ist die richtige? Und wann kommen Diamanten oder Kantengummis ins Spiel? In diesem Beitrag zeige ich dir Schritt für Schritt, welche Werkzeuge du brauchst und wie du sie je nach Schneeverhältnissen einsetzt.
Damit deine Ski perfekt präpariert sind, solltest du die Unterschiede der Feilen kennen.
Alu-Oxyd-Steine
- Zum Entfernen von Beschädigungen und Verhärtungen an der Kante
- Immer nass verwenden
Karosseriefeilen (lang oder kurz)
- Ausschließlich zur Vorbereitung der Seitenwange und zum Putzen des Titanalobergurts
- Niemals zur Bearbeitung der Skikante verwenden
- Kurze Variante: in manuellen Plexiklingen-Schleifern
Klassische Ski-Feilen (Cut & TPI)
- Cut 1 / 14 TPI: etwas gröber, ideal zum Einfeilen neuer Ski & bei stärkeren Beschädigungen; leicht zu handhaben – perfekt für Einsteiger
- Cut 2 / 15 TPI: meist verwendet (Rennsport-Standard); guter Abtrag & sehr gute Ergebnisse
- Cut 2 / 16 TPI: weniger Abtrag, feinere Oberfläche – top bei aggressivem Kunstschnee
- Cut 2 / 18 TPI: sehr fein; setzt schneller zu, daher anspruchsvoller
Hartmetallfeilen
- Medium: für Beschädigungen in der Kante & zum Einfeilen neuer Ski
- Fein: für besonders glattes Finish
Vorteile: zwar teurer, aber deutlich höhere Standzeit und unempfindlicher bei Verhärtungen an der Kante; bleiben länger effektiv
Tipps für den richtigen Umgang mit Feilen
Feilen-Enden entgraten
Die Enden der Feile, die über die Kante laufen, vor dem Gebrauch mit Schleifpapier entgraten. Beim Ablängen entsteht oft ein Grat, der die Kante wieder beschädigen kann.
Feilenform prüfen
Achte auf konvexe/konkave Biegung. Ist die Feile zu stark gebogen, liegen nur die Enden auf – das Ergebnis wird ungenau. Bei starker Krümmung nur von einer Seite verwenden.
Feilen sind Verbrauchsmaterial
Wenn der Schnitt trotz Versetzen nicht mehr sauber arbeitet (vorher Titanal sauber entfernen!), tauschen. Richtwert: ca. 5–10 Paar Ski pro Seite, bei steinigen/gehärteten Kanten weniger.
Diamanten im Skiservice – wann welche Körnung?
Vorarbeit & Standard
- 220 & 325: kleine Beschädigungen ausarbeiten, bevor gefeilt wird
- 400: sanfter Zwischenschritt
- 600 & 1000: Standard fürs Finish bei den meisten Schneeverhältnissen
- 1200–2200: feinstes Nachpolieren für sehr glatte Kanten
- Arkansas (~1500): für sehr eisige Pisten – sorgt für eine besonders schnittige Kante
Kantengummis – kleine Helfer für feine Anpassungen
Einsatzbereiche
- Entgraten bei aggressiverem Schnee: minimal die Schärfe brechen, damit der Ski nicht zu bissig ist
- Rost schonend entfernen: Flugrost abnehmen, ohne die Kantenschärfe stark zu reduzieren
Praxis-Guides: Arbeitsschritte je nach Schneeverhältnissen
Normaler Winterschnee
- Kante mit Cut 2 / 15 TPI gleichmäßig feilen
- Mit Diamant 1000 entgraten: 2 Pässe Belagseite, 2 Pässe Seitenkante polieren
Sehr aggressiver Kunstschnee
- Kante mit Cut 2 / 16 TPI gleichmäßig feilen
- Mit Diamant 600: 2 Pässe Belagseite entgraten
- Mit Diamant 1000: 2 Pässe Seitenkante polieren
- Abschluss: 1 Pass 1000 auf Belagseite entgraten & 1 Pass 1000 Seitenkante polieren
Sehr eisige Pisten
- Kante mit Cut 1 / 14 TPI gleichmäßig feilen
- Mit Diamant 1000: 2 Pässe Belagseite entgraten
- Mit Diamant 600: Seitenkante polieren
Fazit
Ob Allrounder-Feile, Hartmetall oder feiner Diamant: Mit dem passenden Werkzeug und einer sauberen Reihenfolge erreichst du griffige, langlebige Kanten. Ein Kantengummi hilft bei der Feinabstimmung. Prüfe deine Feilen regelmäßig und tausche sie bei nachlassender Performance – so bleibt die Kante in Topform, egal ob Pulverschnee, Kunstschnee oder Eis.
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